http://www.youtube.com/watch?v=R-TH0meiasE
Friedrich „Fritz“ Walter (1920 - 2002) war einer der populärsten deutschen Fußballspieler und wurde für seine Verdienste um die deutsche Fußballnationalelf zum ersten Ehrenspielführer der Nationalelf ernannt.
Als Sohn des Vereinswirts des 1. FC Kaiserslautern kam Fritz Walter schon in frühester Jugend mit dem Fußball in Kontakt. Seine ersten Schritte auf dem Fußballplatz machte Fritz als Siebenjähriger (und als rechter Verteidiger) in der Schülermannschaft des FV Kaiserslautern. Der verschmolz später mit Phönix Kaiserslautern zum heutigen FCK. Mit 17 spielte er auf der Position des Stürmers in der ersten Mannschaft. Sein erlernter Beruf war Bankkaufmann.
Dem 1. FCK blieb Walter auch danach stets als Spieler treu, obwohl er lukrative Angebote von den damals besten Vereinen aus dem Ausland hatte.
Nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft 1945 spielte Walter erneut beim 1. FCK.
In einem Freundschaftsspiel mit dem FCK erzielte er 1956 sein legendäres Hackentor von Leipzig im Spiel Kaiserslautern gegen Wismut Aue, von dem jedoch nur Bild- und keine Videoaufnahmen existieren. Dennoch wird es heute als eines der besten Tore aller Zeiten bezeichnet: Walter hatte sich einfach nach vorne fallen lassen und den Ball dann mit der rechten Hacke über den eigenen Kopf ins rechte Eck geschossen. Der DDR-Sportreporter Wolfgang Hempel bezeichnete es als „Tor des Jahrhunderts“.
In seiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern erzielte Fritz Walter in 384 Spielen 327 Tore. Sensationell ist diese Quote vor allem deshalb, weil er kein Stürmer, sondern Mittelfeldspieler auf der Halbposition war.
Am 14. Juli 1940 bestritt Walter sein erstes Spiel in der Nationalmannschaft unter der Leitung von Sepp Herberger und erzielte beim 9:3-Sieg gegen Rumänien gleich drei Tore. Unter Bundestrainer Herberger und Mannschaftskapitän Fritz Walter gewann die Nationalmannschaft die Fußballweltmeisterschaft 1954. Der Endspielsieg gegen die hochfavorisierten Ungarn ging als "Wunder von Bern" in die Sportgeschichte ein. Seine zweite Teilnahme an der Fußballweltmeisterschaft 1958 bedeutete für Walter auch gleichzeitig den Abschied aus der Nationalmannschaft. Walter verletzte sich im Halbfinale, musste ausscheiden und konnte auch nicht mehr im Spiel um Platz 3 gegen Frankreich auflaufen.
In seiner Laufbahn als Nationalspieler erzielte er in 61 Länderspielen 33 Tore und war damit bis 1966 Rekordtorschütze der Nationalmannschaft. Als Rekordtorschütze wurde er von Uwe Seeler abgelöst.
Das „Spiel seines Lebens“, wie Fritz Walter später betonte, war nicht das WM-Finale 1954, sondern ein Spiel, das er im Kriegsgefangenen-Lager bei Mármaros-Sziget in Rumänien machte. Geschwächt von einem Malaria-Anfall spielte er mit den ungarischen und slowakischen Wachsoldaten Fußball. Sie erkannten den deutschen Nationalspieler und stellten ihm dem russischen Lagerkommandanten Major Schukow vor, ebenfalls ein großer Fußballfan. Schukow bewahrte Fritz und dessen jüngeren Bruder Ludwig vor dem Abtransport nach Sibirien. Bereits am 28. Oktober 1945 kehrten die Brüder nach Kaiserslautern zurück.
Fritz Walter hat den 'Hitler-Gruß' abgelehnt, Briefe nicht mit „Heil Hitler“ unterzeichnet, im Vereinslokal der TSG Diedenhofen soll er gar „Heil Moskau“ gerufen haben.
Textquellen:
Wikipedia
ARD-Porträt
Porträt von Horst Konzok