An Tagen wie diesen ... gelingt auch etwas, was man sich selbst womöglich gar nicht zugetraut hätte - z.B. ein Spiel in Unterzahl zu drehen. Und manchmal reißt man mit dem Allerwertesten das ein, was einem vorher gelungen ist. 

Aber jetzt der Reihe nach. Die A-Jugend von Mario Ebert und René Franke hatte bislang in den Verbandsligaspielen kein Glück, dann kam auch noch Pech hinzu. Die eine oder andere Undiszipliniertheit erschwerte das erfolgreiche Auftreten und verdarb Punktgewinne oder den Einzug in die nächste Pokalrunde. Am Sonntag war (fast) alles anders. Zunächst galt dies vor allem für Florian B., der zunächst einen Freistoß von Florian L. wunderbar mit dem Kopf verlängerte, sodass der Ball in der 9. Spielminute unhaltbar für den etwas zu weit vor dem Tor postierten Keeper der Gäste unter der Latte einschlug. Zwei Minuten später, ein schöner Angriff über die rechte Seite in den Lauf von Florian B. und der ließ dem Salzwedeler Torwart nicht die Spur einer Chance. 2:0 für TuS 1860. Doch die "Seligkeit" wärte nur weitere zwei Minuten: Ein unnötiges Foulspiel an der rechten vorderen Kante des Strafraumes ahndete der Schiedsrichter zurecht mit einem Elfmeter: 2:1, Besnik beim Elfer ohne Abwehrchance. Dann ein Stellungsfehler in der Abwehr (wahrscheinlich war's auch Abseits): Der Stürmer ging auf der rechten Seite unaufhaltsam davon: 2:2 . Aber auch das war noch nicht das Ende der Herrlichkeit in Halbzeit 1. Florian B., bis dato mit einer erstklassigen Leistung, legte dem wie aufgedreht spielenden Nuvar den Ball mustergültig in den Lauf: 3:2; doch auch dieser Vorsprung hielt nicht lange, denn den Gästen, die gleichwertig waren, gelang noch vor der Pause das 3:3.

In Halbzeit 2 zunächst ein Schock. Florian B. erhielt für ein Foul am Torhüter eine berechtigte gelb-rote Karte. Mit 10 gegen 11 fighteten die "Tigers", was das Zeug hielt, spielten aber auch kultiviert nach vorne und arbeiteten sich so einige Chancen heraus. Die beste vergab Egzon, der eine Vorlage von Nuvar nur mit rechts aus fünf Metern hätte einschieben müssen. Dann spielte sich ein Mittelfeldspieler der Gäste durch vier Spieler von TuS 1860 durch, verlor jedoch dann ein wenig die Nerven bzw. den Ball vom Fuß, sodass Besnik nicht einmal eingreifen musste. Weitere Chancen für Salzwedel blieben ungenutzt, weil sich alle Abwehrspieler inkl. spektatkulärer Paraden von Torwart Besnik in jeden Ball hineinschmissen, der sich ihnen und dem Tor näherte. Und weil Stürmer und Mittelfeldspieler konsequent nach hinten arbeiteten und sofort wieder in der Umschaltbewegung anspielbar für den Gegenzug waren. Alle spielten an ihrer Leistungsgrenze und manch einer definierte in diesem Spiel seine Leistungsgrenze neu. Die Spielentscheidung für TuS 1860 besorgte dann Felix, dem anfangs wenig gelang, der sich dann regelrecht ins Spiel hineinbiss und sich in beeindruckender Art von seinen Gegenspielern lösen konnte und den Ball am Torhüter vorbeibrachte, wo ihn Nuvar kurz vor der Linie noch einen Stups über dieselbe gab: 4:3. Dann sogar noch das 5:3 - wieder durch Nuvar, diesmal per Kopf und wieder nach einer tollen Flanke von Felix.

 

Foto: Dennis Stark

felix

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