Wenn man sechs Minuten vor Schluss plötzlich herzlich unnötig 1:2 zurückliegt, ist man froh, wenn noch das 2:2 gelingt. Dennoch bedeutet das 2:2, wie gegen den MSV Börde, dass die Gäste einen Punkt mitnehmen konnten, der Gastgeber zwei Punkte verloren hat.
Danach sah es in der Anfangsviertelstunde nicht aus. Die waren der in dieser Saison beste Start in ein Verbandsligaspiel. Chancen im Minutentakt, doch - wie so oft - kein Tor. Jonas zimmerte den Ball dreimal aus zentraler Position und 18 bis 20 Metern knapp über die Kiste. Florian T. scheiterte völlig freistehend zehn Meter vor dem Tor am gut reagiertenden Gästekeeper, auch Willi hatte eine gute Chance. Doch nach etwa 25 Minuten ließ der Druck nach, Schönebeck arbeitete sich ins Spiel hinein, hatte aber in der ersten Hälfte nur eine richtig gute Chance, als Philipp einen Volley von der Straßraumkante aus dem Winkel kratzte, sich dabei verletzte, aber zum Glück weiterspielen konnte. Leider galt das nicht für Max, der nach wiederholtem rustikalen Zweikampfverhalten des Gegenspielers verletzt vom Patz musste. Dann der beste Angriff der Tigers kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einem Pass in die Tiefe auf Willi, der seinen Gegenspieler umkurvte und vortrefflich zur Mitte zurücklegte, wo Lukas T. den Ball sechs Meter vor dem Tor auf seinen Schokoladenfuß bekam, allerdings nicht richtig traf - eine Hundertprozentige ...
Die 2. Hälfte war nicht so überzeugend. Die Tigers als das spielerisch bessere Team hatten zunächst keine Probleme in der Abwehr, es fehlte aber an der Qualität im Spielaufbau und der Durchsetzungsfähigkeit im Angriff. Chancen gab's dennoch. Aber das Tor fiel eher aus heiterem Himmel und - ähnlich wie in Bernburg - nach einem Standard. Eine Ecke von Raman wuchtete Paul aus sieben Metern mit dem Kopf ins Netz. Schönebeck machte jetzt auf, zeigte auch, dass man mehr kann, als nur Bälle nach vorne zu dreschen. Per Freistoß oder 18-Meter-Schuss an die Latte hätte schon der Ausgleichstreffer fallen können. Den gab's dann, nachdem Forian L. unter einem Ball hindurchtauchte, der Strümer die "Zange" der Innenverteidiger dankend annahm und der Elfer oben rechts in den Winkel getreten wurde (82.). Die zunehmende Unordnung auf der 6er-Position und in der Tigers-Abwehr nutzten die Gäste gleich zwei Minuten später zum glücklichen Führungstreffer (84.). Dass es noch zum einigermaßen leistungsgerechten 2:2 kam, war der einzigen Fehlleistung des Gäste-Torhüters zu danken, der einen harmlosen Freistoß von Raman prallen ließ, Florian T. war zur Stelle und versenkte den Ball aus vier Metern zum Ausgleichstreffer. Danach war noch der Sieg drin, insbesondere bei einem schönen 20m-Schuss von Florian B., den der Schönebecker Keeper aber zur Ecke abwehren konnte.
TuS 1860: Fischer - Sprengkamp, Thumm, Müller, Franke, Omar, Tewes (40. Littinski), Köppe (71. Bauch), Kliche, Tann (61. Lleshi), Stieger (60. Gaudian)