Denkt man an das Hinspiel zurück, wird einem jetzt noch schlecht. Gegen einen knüppelharten Gegner, der mit einer Gelb-Roten und vier gelben Karten mehr als gut bedient war, mit einem Mann mehr auf dem Feld und einem Vorsprung von 2:0 im Rücken hatte die A-Jugend in den letzten drei Minuten noch drei Tore kassiert und unverdient mit 2:3 verloren.

Wie im Hinspiel, wo Florian Bauch beim Stande von 2:0 einen Elfmeter verschossen hatte, war er auch im Heimspiel gegen Lok wieder der tragische Held. Denn erst ließ er einige Chancen aus, zweimal knochenfrei vor dem gegnerischen Torhüter, dann legte er sich mit dem Schiedsrichter an, stand kurz vor der ersten roten Karte für den TuS in dieser Saison und musste deshalb zur Halbzeit raus. Da lief Raman, der nach 30 Sekunden rücksichtlos von hinten umgemäht worden war, schon reichlich unrund ... - doch wie so häufig in den letzten Spielen fehlte es an Alternativen auf der Bank. Die wären gegen den Tabellenzweiten dringend nötig gewesen, der diesmal nicht so brutal einstieg wie im Hinspiel, aber bei einigen Aktionen - z.B. als eine Art Kung-Fu-Tritt in Richtung Kopf den TuS-Spieler knapp verfehlte - das Glück des Tüchtigen bzw. die Nachsicht des Schiedsrichters auf seiner Seite hatte. Spielerisch und taktisch hatten die Gäste einiges zu bieten, nutzen gleich die zweite Chance zum 1:0 - nach einem schönen Direktspiel und Rückpass an die Strafraumgrenze schlug der Flachschuss unhaltbar ein. Zur Halbzeit hieß es 2:0, Lok nutzte auch die dritte Chance, TuS 1860 seine Torgelegenheiten nicht - die Führung war ok, aber ein Tor zu hoch.

Und die 2. Hälfte gehörte ganz den Tigers. Trotz eines angeschlagenen Mittelfeldmotors dominierte das Team über weite Strecken. Stendal hatte wieder drei gute Chancen in der 2. Hälfte. Zwei landeten am Gebälk, beidesmal nach Standards, erst im Anschluss an eine auf den kurzen Pfosten getretene Ecke, dann nach einem kapitalen Freistoß aus 22 Metern. TuS 1860 schaffte es weiter nicht, aus guten Chancen einfache Tore zu machen. Nach dem 0:3 gelang nur noch der Ehrentreffer durch einen Elfmeter von Florian Thumm, der bei einem Alleingang im Strafraum rotwürdig umgesenst worden war und sich den Treffer nach seiner engagierten Leistung sehr verdiente. Stark war auch, dass Lukas Grewe, der nach seinem Spiel in der B1 in der 2. Hälfte des A-Jugend-Spiels reinkam, ein starkes Spiel bot und beinahe - wie in Haldensleben -  auch einen Treffer erzielte.

Nicht unflott fanden wir, dass die neben die Tigers fairste Mannschaft der Verbandsliga Nord, Spitzenreiter Eintracht Salzwedel, das Spitzenspiel in Stendal gewann. Da darf man sich auf ein faires Spiel freuen, wenn die Eintracht am kommenden Wochenende beim TuS 1860 gastiert. Die 2. Hälfte gegen Lok macht Hoffnung darauf, dass der Spitzenreiter die Punkte nicht "serviert" bekommt.

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