Das Highlight des Sonntags sollte auch ein solches werden. Nachdem die A-Junioren des TuS 1860 im Hinspiel mit wenig Leidenschaft auf einem mehr als absonderlichen Fußballplatz gegen konterstarke Gastgeber von der JSG Samswegen/Dahlenwarsleben eine mehr als verdiente 3:0-Niederage eingefahren hatte, sollte das Rückspiel die Wende im gegenseitigen Duell bringen.
Keiner hatte erwartet, dass die Gäste ihre aus dem Hinspiel bewährte, engagierte, körperbetonte und laufstarke Verteidigung nicht spielen würden und ihr Heil nicht im weiten Ball und dem schnellen Konter suchen wollten. Genauso lief die Einstimmung auf dieses sehr wichtige Spiel, denn die ersten fünf in der Tabelle platzierten Teams sowie Eintracht Lüderitz sind jeweils in der Lage, jeden zu schlagen. Die erste Chance im Spiel hatte TuS, doch der Ball wurde leider am Kasten aus aussichtsreicher Situation vergeben.
Als alle dachten, dass der Ball durch Felix gewonnen ist und jetzt der Angriff rollt, konnten sich die Gäste durch energisches Nachsetzen den Ball erobern und Cain Heuer in Szene setzten, der zum 0:1 einnetzte.
Alle Planungen über den Haufen geworfen und dem Gegner es noch einfacher gemacht, sein Spiel durchzuziehen. Als dann auch noch Moritz und Marcel sich nicht richtig einig wurden und den Ball einfach zur Ecke oder sonstwo klärten, war wieder Cain heuer zu Stelle und staubte ab. 0:2. Dolle Wurscht.
Bis zur Pause hatte TuS zwar optisch Übergewicht, doch die besseren, weil torgefährlicheren Szenen hatte der Gast, der seine destruktive Linie komplett durchzog, und irgendwie auch jeden zweiten Ball vor die Füße bekam. Mit Glück und Geschick
Als dann TuS noch einmal energisch in den Strafraum eindringen konnte und ein dabei entstandener berechtigter Elfer leider nicht gegeben wurde, und der Gast gleich darauf zwei dolle Konter setzte, musste man Angst um TuS haben.
Dann kam die Pause und die wurde tüchtig genutzt. Thorben appellierte noch einmal an alle, alles rauszuhauen was geht. Schnelle Seitenverlagerung, schnelleres und schärferes Passspiel und den Gegner nicht die Chance geben, in die Zweikämpfe zu kommen, sollte die Marschroute sein.
Die Jungs hatten verstanden. Und der Druck gegen die Gäste wuchs Minute um Minute. Leo beackerte die rechte Seite, Marius die Linke und Felix sorgte aus der Mitte heraus für Druck. Als dann Justin ins Spiel kam wurde dann noch einmal eine Schippe, vor allem über rechts draufgelegt. Doch braucht es erst eines unnötigen Fouls an Marius im Strafraum, wo der am Boden liegende den Ball quasi schon geklärt hatte, aber durch Heben den Beins Marius zu Fall brachte, der den Ball noch hätte aussichtsreich erreichen hätte können. Kochi erlöste erst einmal all, indem er den Elfer unter die Latte drosch. Zweimal Pfosten rette für die Gäste. TuS war jetzt im Spiel. Als dann ein weiter Ball von Felix Jerry erreichte und der Keeper nur zögerlich rauskam, war die Wende geschafft. Kopfball über den Keeper hinweg. 2:2.
Die Gäste waren sichtlich platt, die Wechsel beim TuS hatten sich gelohnt und nun bereitete sich alles auf die Endphase der Partie vor.
TuS weiter mit Druck, aber auch die Gäste wollten jetzt wieder mehr am Spiel teilnehmen und nicht nur verteidigen. Wer das nächste Tor schießen würde, ist der Sieger.
Für Unruhe sorgte dann noch eine GeRo (73.) gegen die Gäste nach unsportlichem Beleidigen des Gegenspielers. Der vermeintlich schon verwarnte Julian Kober wurde des Feldes verwiesen. Dies sollte für Unruhe und eine kurzzeitige Unterbrechung sorgen, denn die Gäste monierten, dass er bis dahin angeblich noch keine gelbe Karte gesehen hätte. Das zog sich dann auch noch Minuten nach dem Spiel hin… Eine Klärung konnte nicht herbeigeführt werden, der Schiri blieb bei seiner Entscheidung. (Wie dem auch sei, und so leid es mir für die Gäste tut, ich kann die Situation leider nicht aufklären, was jetzt richtig oder falsch war, sondern nur berichten).
TuS machte weiter Dampf und die Gäste wehrten sich mit allem was noch drin war.
Die Entscheidung dann im Spiel durch Kochi in der 87. Minute, der immer wieder sehr viel investierte aber leider häufig glücklos blieb. Er konnte sich, nachdem er nach punktgenauem Zuspiel von der Mittellinie aus losdampfte, im 1gegen1 seinen Gegenspieler am Elfer durchsetzen und schob den Ball überlegt in die Ecke.
Der Jubel kannte bei den Schwarz-Gelben mit den weißen Stutzen keine Grenzen und nun mussten noch die Schlussattacken der JSG überstanden werden, die durch einige naja diskutable Entscheidungen des seit der GeRo nicht mehr ganz so sattelfesten Schiri, der bis dahin eigentlich alles im Griff hatte, kreuzgefährlich wurden.
Nach dem Spiel war bei den TuS-Männern die Erleichterung zu spüren und die Gewissheit ist gewachsen, dass Aufgeben, egal in welcher Lage, niemals eine Option ist.
Und die kommenden Partien werden nicht einfacher. Die „Sterne“ holten heute die Burger mit 1:3 vom Thron und die Bismarker folgen dann danach… Und danach kommen auch noch ein paar Kracher.
Also keine Zeit zum „Rumscheißern“ sondern konzentriertes Arbeiten ist angesagt. Wir hoffen, dass das auch beim letzten Spieler des Teams angekommen ist. In dieser Liga gibt es nix geschenkt…
Glückwunsch aber für die heutige Steigerung in der zweiten Hälfte und das nimmermüde bearbeiten des Gegners. Danke an alle, auch die Jungs, die heute nicht eingesetzt wurden, für ihre Unterstützung von der Bank sowie den Eltern und ehemaligen TuS-Spielern, die mit den Jungs bis zum Ende mitfieberten, mitlitten, und am Ende jubelten.