Nach dem gelungenen Punktspielauftakt gegen den FSV mussten die jungen TuS-Männer beim Auftaktgewinner in Hohenwarthe (4:6 in Santersleben) ran. Bis auf Steven und Arber waren alle einsatzfähigen Spieler an Deck und man musste vor dem Spiel schon energisch dafür Sorgen, dass alle Konzentration heute dem heim- und vor allem konterstarken Spielern des SpG mit Niegripp gelten sollte. Der eine oder andere hatte scheinbar das Magdeburger Nachtleben ausgiebig getestet und war wegen fehlendem Nachtschlaf manches Mal nicht auf dem Posten.

Bei drückender Schwüle pfiff unser hinlänglich Bekannter, Christian Schütze, das Spiel auf dieser sehenswerten Sportanlage an. Genau, wie in der Teambesprechung vorausgesagt, stellten sich die Gastgeber dicht gestaffelt auf und versuchten bei jeder Gelegenheit schnell mit weiten Bällen über ihren Goalgetter Lars Zenker zu kontern. Dies gelang gegen die heute oft sehr unsortierte Deckung leider recht häufig. Florian oder ein nachsetzender Spieler mussten beim Retten Kopf und Kragen riskieren oder auf den meist richtigen Abseitspfiff des Schiri bauen. So hatte der TuS zwar die optische Überlegenheit, doch die torgefährlichen Aktionen hatten die Hohenwarther. Mit ihrer quasi zweiten Chance das 1:0. Durch wen wohl? Na klar, Lars Zenker. TuS nur kurz geschockt entfachte dann einen Sturmlauf der eine Ecken- und Freistoßserie brachte. Fabian, der nun endlich nach wer weiß wie vielen Versuchen, diesmal per Kopf das 1:1 erzielte, muss wohl heute, auch ob seines vorhergehenden 18.Geburtstags, einer der glücklichsten Menschen gewesen sein, dem man merkte, welche Last nun von ihm abfiel.

Kurz vor der Pause dann ein erneuter Schock. Aus heiterem Himmel aber irgendwie erwartet dann das 2:1, wieder durch, na wem? Richtig, s.o.. TuS spielte zwar überlegen aber am Strafraum nicht entschlossen und zielstrebig genug und hatte Schwierigkeiten das Tempo entsprechend zu variieren. Zu viele Ungenauigkeiten führten zu oftmals Haar streubenden Ballverlusten.

Die zweite Hälfte begann wie die erste. TuS machte Druck, der Gastgeber wehrte sich mit aller Macht. Immer wieder gelang es, an die Grundlinie vorzustoßen doch die Hereingaben und Flanken waren heute zum Verwerten zu ungenau. Trotzdem wurde die Schlagzahl weiter erhöht und noch mehr Risiko gegangen. Dann auch noch die gelb-rote Karte für Kochi, die irgendwie logisch erschien, war er doch irgendwie mit sich selbst nicht im Reinen, fand aber ebenso wie Lars Zenker, gelb in  1.Halbzeit, auch im Schiri keinen Ansprechpartner, seine Sicht der Dinge vorzutragen und  die Situation sauber zu klären. Dass nach §1 der Schiri immer recht hat und nach §2, wenn der Schiri einmal nicht recht hast, §1 in Kraft tritt, müssen beide wohl noch lernen, zumal wenn man es mit einem von sich selbst wahnsinnig und der immerwährenden Richtigkeit seines Tun überzeugten Zeitgenossen zu tun bekommt. Schade für die Jungs…, denn er wird Euch noch ´ne Weile verfolgen, so ihr weiter Fußball in Sachsen-Anhalt spielt. Dass es auch anders geht, haben die vielen vor allem jungen Schiris der letzten Zeit gezeigt, die kommunikativ, aber auch energisch zu Werke gehen und zu einer Beruhigung manchmal im ersten Moment scheinbar überreagierenden Spielern beitragen.

So musste also TuS zu zehnt weitermachen, und es änderte sich eigentlich nix. Die Viererkette, die wegen des einem Gegnerstürmer eh´ nur aus zwei Mann bestand, wurde aufgelöst. Kevin Ehlers besetzte die rechte Außenbahn und der nun absolut Verantwortung übernehmende Martin und der eingewechselte Salem wirbelten im zentralen Mittelfeld. Patrick K. bekam die zweite Luft und zerrte im Angriff an den Ketten und erzielte nach feiner Einzelleistung den Ausgleich. Der TuS wollte aber mehr und tappte beinahe in die Konterfalle. Mit Glück und Geschick konnte ein weiterer Gegentreffer vermieden werden.

Dann in letzter Minute der Auftritt von Patrick Karg, als alle sich schon mit dem 2:2 abgefunden hatten. Einem weiten Ball aus dem Mittelfeld setzte er noch einmal energisch nach und spitzelte dem mit dem Rücken zu ihm stehenden Verteidiger den Ball von den Füßen. Am heraus stürmenden Torwart schob er den Ball dann vorbei in den Kasten und die Freude über diesen Treffer kannte beim TuS und seinem Anhang keine Grenzen. Dann war auch gleich Schluss und alle echt platt.

Mit diesem Ausgang hatte nun keiner mehr gerechnet, und die Gastgeber standen mit leeren Händen da. Sie hatten sich entsprechend ihrer Möglichkeiten auf das Spiel vorbereitet und ihre Marschroute konsequent umgesetzt und sich trotz der spielerischen Überlegenheit des TuS den Punkt voll  verdient. Aber im Fußball gibt es sehr oft keine Gerechtigkeit.

Eines hat das Spiel aber gezeigt. Mit dieser Art des Gegners Fußball zu spielen müssen die TuS-Jungs erst einmal klarkommen, und es wird sie in dieser Saison noch häufiger geben. Das ist sicher. Nur wenn man voll konzentriert, ausgeruht und motiviert in die Matches geht, geht auch was. Heute überzeugte in jedem Fall der Kampfgeist, das ist doch was, oder?

TuS mit: Herms-Ehlers, Werner, Kornell, Schröder-Behane(75.Salam), Koch, Salim, Neppe-Karg, Ganbarov

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