In der Regionalklasse Staffel 5 kam es am Sonntag, 10.06. zum Aufeinandertreffen des Ligaprimus, dem MSV 90 Preussen und dem Drittplatzierten, dem TuS 1860 Magdeburg- Neustadt. Super Bilder von "Boris" gibt´s hier...
Die Konstellation vor dem Spiel war eindeutig. Gewinnen die Preussen sind sie Ligameister. Gewinnt TuS und verliert Kali Wolmirstedt gleichzeitig gegen Hohenwarthe ist TuS Zweiter. Gewinnt Kali bei einer Niederlage vom MSV 90 ist Kali Erster. Soweit zu den rechnerischen Möglichkeiten und der Brisanz diese Spiel.
Für TuS stand es zunächst an zu zeigen, dass man nicht gewillt war, auf eigenem Geläuf die Punkte wegzuschenken und natürlich mit einem Erfolg für ein vielleicht tröstlicheres Saisonende zu feiern, war man doch die mit Abstand offensivstärkste Mannschaft der Liga. Vor dem Spiel standen 101 Tore auf dem Konto und dieser Zahl sollten natürlich noch einige Treffer folgen.
Aber auch die Preussen, die die 0:7-Hinspielniederlage vergessen machen wollten, gingen forsch ans Werk, war doch nach 21 Spieltagen an der Spitze der Gewinn des Staffelsieges durchaus realistisch.
Mit offenem Visier, ohne langes Abtasten, mit hohem Tempo und Leidenschaft ging es für beide durch ihre spielfreien B-Junioren verstärkten Teams in das Spiel. Jeder Ballgewinn wurde sofort mit dem Versuch der Rückeroberung beantwortet. So kam es, dass aus dem Spiel heraus nur wenige Torchancen entstanden und die meiste Gefahr durch Standardsituationen erwuchs. Trotzdem war das Heimteam optisch irgenwie etwas mehr am Drücker und erlangte leichte Feldvorteile. Marigons Jungs standen hinten sicher und Kochi versuchte Regie zu führen. Bedauerlich die Verletzung von Enrico Czommer, der als Defensivstratege und gefragter Spieleröffner leider nach knapp 26. Minute vom Feld musste. Der heute absolut Klasse aufspielende Max Kornell übernahm seine Rolle. Tim ging zu Kochi ins zentrale Mittelfeld, Sergun nach links außen und Paul auf die linke Seite der Verteidigung. So ging es dann zunächst auf höchstem kämpferischen Niveau weiter.
Erst in der 32. Minute wurde zu ersten Mal gejubelt und die Musik für den Torschützen von Moderator „KaDe“ eingespielt werden. Patrick Karg konnte eine Ecke von links direkt verwandeln. Der Bann war gebrochen und nun hoffte jeder auf noch mehr Offensive beider Teams und vor allem mehr Tore. TuS hatte bis zur Pause die bessren Möglichkeiten, doch Danny, Kochi und Sergun brachten die Bälle im Kasten nicht unter. Im Gegenzug krachte ein direkter Freistoß von Enrico Mehle an die Latte und mehrere Chancen nach Standards ergaben sich für die Preussen.
Der Halbzeitpfiff des überzeugenden, unauffällig und das Spieltempo fördernde Schiri Thomas Neumann aus Barleben war für manch einen eine Erlösung. Der Temposchärfe der ersten Halbzeit sah man den Gesichtern der Akteure an. Rote Köpfe und schon ganz schön schwere Beine…
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag für TuS, doch Danny ließ leider nach einem Freistoß an die Latte den Nachschuss auf das verwaiste Tor liegen. Schade, denn das hätte ihm aufgrund seiner am heutigen Tage vollbrachten Energieleistung die Krone aufgesetzt.
Dann legte der TuS scheinbar eine Pause ein, und alles ging irgendwie in Konfusion über. Die Bälle wurden nicht mehr sauber hinten raus gespielt und die Positionen wurden nicht gehalten. Manchmal schien auch für´s zurücklaufen die Kraft zu fehlen. Die Preussen nutzten diese Minuten, machten mächtig Dampf auf und hatten kurz hintereinander mehrere gute Einschusschancen. Patrick im Kasten konnte aber im Verbund mit seinen Vorderleuten schlimmeres verhindern.
Trotzdem gelang in der 58. Spielminute den Preussen nach einem schon abgewehrt scheinenden Ball per Direktabnahme aus ca. 18m ins rechte untere Eck durch Philip Kristow der vielumjubelte und zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich. Den Schwung dieser Minuten konnten die Preussen aber nicht weiter nutzen sondern mussten zusehen wie sich der TuS wieder berappelte und konzentrierter zu Werke ging.
Vor allem die schnellen Konter brachten immer wieder Gefahr. Steven, der später völlig ausgepumpt vom Platz ging, und immer wieder Danny, zerrten an den Ketten. Auch die Verteidiger Paul, Jan und Max schalteten sich immer wieder in den Angriff ein und sorgten so für Überraschungsmomente.
Die 76. Minute brachte dann die Entscheidung, als Patrick Karg im Alleingang in den Strafraum eindrang, noch zwei gegnerische Spieler ausspielte und sein erster Schussversuch noch gelockt werden konnte, er jedoch noch so viel Energie hatte, um den Nachschuss volle Pulle in die Maschen zu hämmern. Der Jubel an der Eckfahne kannte keine Grenzen.
Preussen versuchte dann mit dem vielleicht etwas zu spät eingewechselten Alexander Thiebe noch einmal alles, und TuS vergaß den Sack zuzumachen.
So sehnte man dann nach 94, infolge mehrerer Verletzungen, gespielten Minuten mit wackligen Beinen den Schlusspfiff herbei.
Beide Teams mit völlig leeren Akkus hatten den Zuschauern, unter ihnen Staffelleiter Michael Ziegeldorf, einen packenden aber vor allem jederzeit von großem Respekt voreinander geprägten, fairen Fight geliefert. Dies zeigte dass beide Teams zur Spitze der Liga gehören, jedoch es durch eigene Fehler es verpassten, ganz oben zu stehen.
Dies gelang den Wolmirstedtern um den „Alt-Internationalen“ Gerhard Karoske mit der magersten Bilanz der Spitzenteams, denen aber trotzdem unser Glückwunsch gebührt, hatte sie doch TuS zweimal bezwingen können und mit der konstantesten Aufstellung über die Saison spielen können.
Für Preussen und TuS heißt es im nächsten Jahr: „ Verbandsliga“ und birgt die harte Nuss neben Arminia die Magdeburger Farben würdig zu vertreten.
Während die Preussen schon in die Sommerpause können hat der TuS noch das Pokalendspiel am 01.07. gegen den FSV 1895 zu bestreiten und darf dann am 11.07. noch gegen die neue U 17 des 1.FC Magdeburg ran. Anstoß ist 18.00 Uhr an der Zielitzer Str.
Danke nochmal an alle, auch den Preussen, für dieses tolle Fußballspiel, und für die gute, nicht immer leichte Arbeit in der Saison. Gute Genesung für alle Verletzten und eein „Bitte-melde-Dich“ an unsere heute „Verschollenen“. Danke an Achim für die gute, aufopferungsvolle Zusammenarbeit und an unsere Eltern, die soweit es ging, immer für uns da waren sowie an Maria, die kaum ein Spiel „ihrer Jungs“ verpasste.
Na dann, bis zum nächsten Event…
TuS mit: Schröder – Sprengkamp, Huseni, Czommer (26. Fehrmann), Kornell – Yako (79. Salam), Koch, Pitio, Neppe – Ganbarov (89. Behane), Karg(89. Kelmendi)
Preussen mit: Metzner- Kristow, Gumprecht, Weser, S.Fischer(80. Tolle), Mehle, Langhans, D.Fischer, Bierstedt, Walter (74.Thiebe), Tiepke