Schon im letzten Jahr war für den Großteil der Mannschaft der MSV Preussen der Gegner im Stadtpokalfinale. Im Trikot der C-Jugend-Mannschaft hatten die jetzt zur B-Jugend aufgerückten Spieler 8:0 gewonnen, dabei erlebt, was - wenn man's positiv ausdrückt - Kampfgeist bedeutet, wenn spielerische Mittel nicht so ausgeprägt eingesetzt werden.
Diesmal führte die Kombination aus schwarz-weißem Kampfgeist (bis über die Schmerzgrenze beim Gegner hinaus), eklatanten Abwehrschwächen und Abschlusspech beim TuS 1860, garniert vonguten Stürmer- und Torwartleistungen beim MSV und einer indiskutablen Schiedsrichterleistung zu einer am Ende ebenso unglücklich-unnötigen, wie am Ende verdienten Niederlage. Sie erinnerte außerdem ein bisschen an das 1:2 der deutschen Mannschaft im EM-Halbfinale gegen Italien. Denn die ersten Chancen hatte TuS 1860 (Tim vergab bzw. der sehr gute Torhüter der Preussen hielt), dann führten zwei eklatante Abwehrfehler zum frühen 0:2-Rückstand, der noch auf 0:3 anwuchs, als nach einer Ecke die gesamte Hintermannschaft sich für "unzuständig" erklärte und dem Preussen wenig anders übrigblieb, als aus kurzer Entfernung zu vollstrecken. Dann wurde, wie gegen Italien, die Aufstellung korrigiert, das Spiel gleich besser. Kurz vor dem Seitenwechsel versenkte Andreas einen Traumpass von Tim zum 1:3. Zuvor war Tim vom Torhüter umgerammt worden, die Elfmeterpfiff blieb aber, wie in zwei weiteren Szenen im Preussen-Strafraum, aus.
Halbzeit 2, teilweise ein gutes Spiel der gesamten Mannschaft.Vor allem der offensiver agierende Paul setzte viel Akzente im Mittelfeld; auch Andreas auf Rechtsaußen spielte sehr gut. Allerdings machten sich jetzt bei dem einen oder anderen konditionelle Probleme bemerkbar (wer nicht trainiert, hat auch keine Kondition). Dass ein wichtiger Spieler fehlte, weil er ein wichtiges Spiel verschlief, zwei weitere Ex-Stammspieler aus unterschiedlichen Gründen auf der Bank saßen, passt auch zum Verlauf der Saison, insbesondere der 2. Halbserie. Aus Abseitsposition - eine der wenigen von den zahlreichen Fehlentscheidungen, von denen unsere Mannschaft profitierte - erzielte Paul nach einem Freistoß von Tim den Anschlusstreffer. Auch der Ausgleich war möglich, insbesondere durch Andreas oder Jan, die im Fünfmeterraum am Preussen-Torhüter scheiterten. Dann aber nutzte Preussen eine seiner Konterchancen zum 2:4 und hätte durch seine guten Angriffsspieler danach noch erhöhen können. Aber selbst das hätte nicht das Ende der Pokalträume bedeuten müssen. Jan wurde nämlich zum x-ten Male "gefällt" (seine Foulbilanz als Verteidiger belief sich auf 1:8, wobei das gepfiffene Foul von ihm keines war), der Preusse erhielt dafür (zu spät) die Ampelkarte. Die Mannschaft hatte aber zu wenig "Dampf", um die numerische Überlegenheit zu nutzen. Oder man scheiterte wiederholt an der passabel organisierten Abwehr der Preussen und ihrem Super-Torwart. Und irgendwie bezeichnend war dann, dass sich Marigon mit 40 Meter Anlauf nach einer erneut umstrittenen Situation inkl. Rudelbildung ebenfalls die Ampelkarte abholte. Ein gebrauchter Tag für die Mannschaft.