Gegen den Staffelfavoriten, der zurzeit "nur" auf Platz 2 der Verbandsligatabelle zu finden ist, hatte es in den Meisterschaftsspielen ein 1:6 und einen überraschenden 4:3-Heimsieg gegeben.  Trotz des Sieges musste man nicht übermäßig optimistisch sein, denn Germania lief diesmal mit "voller Kapelle" auf, während beim TuS 1860 Sönke und Nuvar aufgrund von Verletzung und Sperre nicht dabei waren.

Außerdem fand das Spiel nicht auf dem gepflegten Kunstrasen bei TuS statt, sondern in Halberstadt auf einer "Sandrasenwüste", die einem Halbfinale um den Landespokal (und der exzellenten Jugendarbeit der Germanen) nicht würdig ist, aber der Spielweise der Gastgeber entgegenkommt. Hier hat noch kein Verbandsliga-Team einen Punkt mitgenommen - Thalheim, Spitzenreiter der Verbandsliga, wird dies versuchen ... Da die Landes- und Kommunalfinanzen zurzeit umstritten sind und eher noch weiter zusammengestrichen werden, darf man wohl nicht erwarten, dass im Schatten des schönen Friedensstadions in absehbarer Zeit bessere Nebenplätze entstehen.

Halberstadt war körperlich enorm überlegen, machte von Beginn an im Mittelfeld mit langen Bällen, aber auch gelegentlich mit Kombinationen und präzisen Pässen in den Raum Druck, dem unsere Abwehr kaum gewachsen war. Philipp hielt die Mannschaft mit tollen Paraden zunächst im Spiel. Das Glück des Tüchtigen kam auch dazu, sonst hätte es nach 30 Minuten 0:5 gestanden. Nach einem Fehler von Jan fiel dann in der 31. Spielminute doch das 1:0. Danach - auch dadurch, dass Samuel in den Abwehrverbund wechselte - spielte TuS 1860 sicherer und kam zu zwei sehr guten Gelegenheiten. Nach Vorlage von "Jonny" stand Moritz sechs Meter vor dem Tor knochenfrei, doch seine Direktabnahme mit links ins kurze Eck schnappte sich der Torhüter mit einer tollen Parade. Dann nochmal Moritz, über rechts schön ins Spiel gebracht und 18 Meter mittig frei vor dem Tor. Der Keeper kam heraus, spielte den Ball außerhalb des Strafraums zur Abwehr mit der Hand. Rot - dachten alle, die das Spiel sahen. Nur der Schiedsrichter nicht. Der gab die gelbe Karte - oni soit qui mal y pense. Durchaus spielentscheidend - obwohl man das starke Halberstädter Team in Unterzahl auch erstmal bezwingen muss ... Aber an Tagen wie diesen fällt dann passend mit dem Halbzeitpfiff das 2:0. Frust schieben in der Halbzeitpause, in der die Trainer die Mannschaft aufbauen mussten. 

Die 2. Hälfte war nicht viel besser als die erste. Germania Halberstadt hatte mehr vom Spiel, ließ durch körperlich hartes Spiel vor allem Felix keinen Raum zur Entfaltung, der gleich mehrfach fast im Wortsinne "ins 'Sandgras' beißen musste". Aram lernte auf Linksaußen den Unterschied zwischen C- und B-Jugend-Verbandsliga kennen. Immerhin: Aufgegeben hat keiner. Jan - selbst Schiedsrichter und zum Schluss von seinem "Kollegen" genervt - setzte dann gut nach, ein unkontrollierter Ball der Germanen-Verteidigung landete bei Raman, der im Strafraum gefoult wurde. Max verwandelte - wie schon beim 4:3-Sieg - wieder sicher. Immerhin der Ehrentreffer bei einer am Ende in dieser Höhe jederzeit gerechtfertigten 1:4-Niederlage (bei einem Chancenverhältnis von 4:14). Aber der Treffer war zumindest ein schöner Abschluss einer guten Performance der B-Jugend in der Landespokalrunde. Neben der D-Jugend, die sogar im Finale des Landspokals gegen den FCM steht, hat die B-Jugend des ältesten Fußball- und Handballverein des Landes Sachsen-Anhalt auf Landesebene ein schönes Achtungszeichen gesetzt.

Die Perspektiven sind übrigens auch gut. Das sieht man nicht nur am Erreichen des Landespokal-Halbfinals durch die B-Jugend und die herausragende Saison der D-Jugend, sondern an einem Spiel, das direkt nach dem B-Jugend-Landespokal-Halbfinale stattfand. Im C-Jugend-Verbandsliga-Spitzenspiel gewann Germania in einem spieltaktisch und -technisch guten Match gegen Lok Stendal 3:0 - gegen diese Teams hatte unsere C-Jugend vor kurzem ein 0:0 (Germania) und einen 4:1-Erfolg (Stendal) erreicht.

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