Gegen Dessau lief's nicht so gut wie beim tollen 5:3-Auswärtssieg in der Hinrunde, wo man kurz vor Schluss nach dominantem Spiel sogar 5:1 geführt hatte. Es dauerte mehr als eine halbe Stunde, bis Jonas, der im Hinspiel sogar drei "Buden" gemacht hatte, eine Traumflanke von Raman, den Felix auf rechts in Szene gesetzt hatte, volley zum Führungstreffer versenken konnte. Bis dahin war das Spiel bei schlechtem Wetter ausgeglichen gewesen.
Dessau war im Angriff wesentlich gefährlicher als noch im Hinspiel. Doch die Abwehr der "Tigers" ließ zunächst keine brenzligen Szenen zu. Dann aber doch das 1:1, als der Torjäger der Gäste Jan an der Strafraumkante vernaschte und Philipp mit einem strammen, unhaltbaren Schuss hoch ins Eck überwandt.
In der 2. Hälfte bestimmte TuS 1860 das Spiel, Dessau verlegte sich mehr und mehr auf's Kontern. Und diese Konter hatten es in sich. Zweimal musste Philipp sich ganz schön strecken, das zweite Mal bei einer tollen Fußparade. Auf der anderen Seite hatten Moritz, Felix und Jonas den Führungstreffer auf dem Fuß. Die größte Chance bot sich aber Max, der einen Foulelfmeter aber an die Lattenoberkante zimmerte. Schade. Alles in allem war's aber ein leistungsgerechtes Unentschieden, denn auch die Gäste trafen wenig später noch die Latte.  
 
TuS 1860: Fischer; Sprengkamp; Lakatsch; Müller; Gaudian; Lleshi (68. Bethke); Omar (80. Hilgendorf); Behling; Köppe; Kliche; Tewes
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Zur Pause gab's in Halle die kürzeste Ansprache von Trainer Reinke: "Und jetzt zum Spiel: Gut gemacht!" - (Er sagte dann noch das eine oder andere ...) Der VfB Halle scheint den "Tigers" zu liegen. Bereits im Hinspiel gab's gegen dieses spielstarke Team ein 3:0 in einem der besten Saisonspiele. Im Rückspiel konnte das Team, obwohl nicht mit "voller Kapelle" angereist, an diese Leistung anknüpfen. Vor allem profitierte man ausnahmsweise auch einmal vom Glück des Tüchtigen. Denn nach wenig mehr als 60 Sekunden stand's schon 1:0 für die "Tigers", als der Keeper einen 25-Meter-Schuss von Max nach vorne prallen gelassen und Moritz den Nachschuss souverän versenkt hatte. Ebenfalls noch in der Anfangsphase (9.) nutzte Jonas gleich die zweite Torchance zum 2:0: ein schöner Schuss aus 18 Metern, allerdings nicht unhaltbar. Die Parade des Torwarts sah gut aus, doch der Ball glitt über die Fingerspitzen und fiel hinten ins Eck. Effektivität des Angriffs bis dahin: 100%.
Auf der anderen Seite war der VfB vor allem nach Standardsituationen kreuzgefährlich. Eine Freistoßvorlage landete beim besten Spieler, Paul Stoye, der aber im 1-gegen-1 am starken Philipp scheiterte. Ein Lattenkracher und ein in letzter Sekunde im Fünfmeterraum von der Abwehr geklärter Ball hätten ebenfalls den Anschluss- oder sogar Ausgleichstreffer bedeuten können. TuS 1860 hatte allerdings auch noch zwei gute Chancen, den Vorsprung weiter zu erhöhen. Unsere Mannschaft spielte sehr diszipliniert, machte in Abwehr und Mittelfeld die Räume eng - und das hieß, dass schon die Angriffsspieler effektiv stören und manchen Ball erobern konnten. Ein überragendes Spiel lieferte Moritz ab, der diesmal auch große Torgefahr ausstrahlte. 
Vielleicht war die Halbzeitansprache und die Stimmung im Team zu launig: Direkt nach dem Wiederanpfiff führte die erste Standardsituation zum Anschlusstreffer: Ein Freistoß von der Mittellinie, diesmal war Philipp nicht ganz so energisch wie zuvor am Ball, die Abwehr klärte zu kurz und ein VfB-Spieler hatte wenig Mühe, die Kugel im leeren Tor zu versenken. Das war kein Grund zur Panik, obwohl der VfB jetzt eine Schlagzahl drauflegte und durch (in jeder Hinsicht) aggressives Spiel TuS 1860 in Verlegenheit bringen wollte. Das gelang aber nur gelegentlich, wenn sich ein Abwehrspieler einen Stockfehler erlaubte und ausnahmsweise sich eine Lücke im Abwehrverbund auftat, die Philipp - als exzellent mitspielender Torwart - nicht gleich schließen konnte. Auf der anderen Seite waren unsere Konter immer für ein Tor gut. Jonas wurde schließlich von Moritz halblinks im Strafraum schön freigespielt, versemmelte aber aus 14 Metern (60.), wenige Minuten später vollendete Moritz fast von derselben Stelle mit einem schönen Linksschuss ins untere Eck zum 3:1 (63.) - die Vorentscheidung in diesem "Spiel um die goldende Ananas". Der dann für Moritz eingewechselte Florian hatte noch eine Superchance zum 4:1, doch das wäre wohl des Guten zu viel gewesen.  
 
TuS 1860: Fischer; Köppe; Müller; Sprengkamp; Ibrahim; Behling; Lakatsch; Tewes; Kliche; Omar; Gaudian (71. Lleshi)
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