Fußball ist manchmal auch ein Geduldsspiel. Wenn Deine Mannschaft 80 Minuten im Vorwärtsgang ist, jeder Spieler seine fußballerischen Fähigkeiten in den Dienst der Mannschaft stellt, das eigene Team ein teilweise sehenswertes Passspiel zeigt, dann kann man als Trainer mit der nötigen inneren Gelassenheit agieren, in der Gewissheit des Vertrauens auf die Stärken seiner Mannschaft.
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Hatten die Tigers in der ersten Spielphase noch einige Abstimmungsprobleme im Defensivverbund, legten sich diese mit zunehmender Spielzeit. Bereits aus der Abwehr heraus wurde mit schnellem und sehenswertem Passspiel der Gegner unter Druck gesetzt, so dass dieser sich mit zunehmender Spieldauer nur noch mit Körpereinsatz und Foulspiel zu helfen wusste. Es ist schon bemerkenswert, welch spielerisches Potential im Spiel der Neustädter steckt, gilt es aber auch die nötige Balance in Sachen Effizienz zu finden, damit sich der hohe läuferische und spielerische Aufwand dann auch letztendlich auszahlt. In der Halbzeitansprache wurde auch nur darauf verwiesen, geduldig weiterzuspielen, das Tempo noch zu erhöhen, die Lücken und Chancen würden sich dann von selber ergeben.
Oftmals bedarf es aber eines so genannten "Dosenöffners", weil der vieles leichter macht, im Leben wie im Spiel. So geschehen in der 43. Minute, als Mittelfeldspieler Raman mit einem haltbar erscheinenden Schuss aus halblinker Position Merseburgs Keeper Dennis Jung überwand, dieser dabei recht unglücklich agierte. Bis dahin hatten die Gäste mit Mann und Maus verteidigt, oftmals Glück gehabt, weil mehrfach nur Zentimeter an einem Torerfolg der Tigers gefehlt hatten. Merseburgs Trainer Rene Hilgruber meinte später mit einem Augenzwinkern …"ein raffiniert geschossener Ball".
Nach dem Führungstreffer hielten die Tigers das Spieltempo weiter hoch, wurde aus allen Mannschaftsteilen Druck gemacht um endlich den entscheidenden zweiten Treffer zu erzielen. Es blieb heute Raman vorbehalten in der 62. Minute für die Entscheidung zu sorgen, als er nach einem scharfen Schuss von Jonas Kliche, den der Keeper abprallen ließ, aus kurzer Distanz seinen zweiten Treffer erzielte. Nach zwei klaren Heimspielsiegen ohne Gegentor gilt es nun endlich auch auswärts etwas Zählbares mitzunehmen. Gelegenheit dazu gibt es bereits am Donnerstag im Landespokal bei der Spg. Elbekicker/Jerichow bzw. am Sonntag beim Punktspiel in Weißenfels.
TuS 1860: Fischer, Köppe, Müller, Bader (41. Reddig), Schröder, Salewski, Thies (73. Tewes), Mätzel (52. Grewe), Omar (63. Nouruz Said), Kliche, Gaudian
Tore: 1:0 Omar (43.); 2:0 Omar (62.)