Solche Spiele, solche Siege sind deshalb doppelt schön, weil die Voraussetzungen zu Beginn des Spiels alles andere als rosig waren. Der Torwart nicht da, ansonsten fehlte (anfangs oder ganz) auch der der eine oder andere. Benny ging ins Tor, eine besondere Premiere in seiner Fußballlaufbahn. Er machte seine Sache gut.

Der Schlüssel zum Erfolg war heute eine konsequente Arbeit in der Defensive. Hier spielten alle auf ihrem Topniveau; das galt auch für unser Mittelfeld, das keinen Ball verloren gab. Nach vorne ging zunächst nicht viel. Da kam der entscheidende Pass nicht oder die Außen drängten zu früh in die Mitte, versperrten dem jeweils anderen gelegentlich den viel versprechenden Lauf- oder Passweg. Chancen von Steven oder Andreas hätten aber durchaus zum Führungstreffer reichen können. Den besorgte dann Tim, bester des Angriffstrios in Hälfte 1, in fast unnachahmlicher Art und Weise. Er nahm einen langen Querpass von Jan auf, ließ zwei Gegenspieler im wahrsten Sinne des Wortes stehen und hämmerte den Ball aus 25 Metern an den linken Innenpfosten, von dem er unhaltbar ins Netz sprang. 1:0. Wenige Minuten später eine Reminszenz zum Spiel in Eickendorf. Max verursachte einen Freistoß, in zentraler Position 18 Meter vor dem eigenen Tor. Der knallharte Linksschuss rauschte 50 cm über den linken Winkel unseres Tores. Glück gehabt! Da hätte auch ein Nationaltorhüter Schwierigkeiten gehabt, wenn der Ball das Tor getroffen hätte. TuS 1860 blieb der Ausgleichstreffer und damit vielleicht die Wende des Spiels erspart, die auch gänzlich unverdient gewesen wäre. Denn die Gäste boten in der Vorwärtsbewegung wenig konstruktives, waren spielerisch klar unterlegen. Und manchmal braucht man das Glück des  Tüchtigen. Denn kurz vor der Pause bekam TuS 1860 nach einem Foul an Max einen Freistoß - 20 Meter rechts versetzt vom Tor. Da muss ein Linksfuß ran - Paul schnappte sich die Kugel und zog sie um die Mauer herum hoch in die lange Ecke. Das 2. Supertor in dieser Bewegung, das 2:0 und damit ein beruhigender Halbzeitstand.

 

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Paul hat den "Touch", der Torwart keine Chance: 2:0 für TuS 1860

 

2:0 in Führung, das war schon 2x in dieser Saison kein Grund, das Spiel auch zu gewinnen. Und wenige Minuten nach der Halbzeit hatte der Betrachter viel Grund, an einem Sieg zu zweifeln. Denn Tim erwies seiner Mannschaft einen Bärendiest (für dieses und die nächsten Spiele), indem er wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz flog - was da beleidigend war, wird noch zu klären seinWinken. Die Mannschaft jedoch zeigte sich gerade nach dem Platzverweis von ihrer besten Seite. Alle rannten für zwei, zum spielerischen Plus kam jetzt auch ein deutliches läuferisches Übergewicht. Marigon und Lukas D. im Abwehrzentrum gewannen jeden Zweikampf, beide Außenverteidiger beteiligten sich konsequent am Spielaufbau. Max war wie immer zweikampfstark - gleich, wer sich ihm in den Weg stellte oder an ihm vorbei wollte. Freie Räume wurden gut genutzt, vor allem über die rechte Seite, wo Jan, Benedikt und Andreas viel Betrieb machten. Auch und gerade mit 10 gegen 11 war TuS 1860 das bessere Team, ließ aber durch Steven, Andreas und Ahmed sehr gute Chancen aus. Ein toller Eckball von Max prallte an den hinteren Pfosten, im Nachsetzen verfehlten mehrere TuS 1860-Angreifer den Ball bzw. das Tor. Die Gäste kamen nur noch einmal viel versprechend vor unser Tor, doch konnte Benny im Verein mit Jan, der den Ball von der Linie schlug, klären. Zum Schluss hätte Konsti beinahe sein erstes Tor geschossen, doch der Gästekeeper hatte etwas dagegen. Macht nichts. Ein Spiel mit viel Herz, mit Engagement von allen, die heute für TuS 1860 aufliefen, wo jeder für den anderen rannte: eine gute Mannschaftsleistung, mit der die Trainer hoch zufrieden sein können; macht Lust auf mehr!

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