zur Galerie hier klickenManchmal ist es egal, ob man gewinnt oder verliert. Heute in Wernigerode war m.E. für die B-Jugend ein solches Spiel, bei dem ungleich wichtiger als der 4:1-Sieg die Art und Weise war, wie man sich als Mannschaft präsentiert. Das Team sorgte mit einer Trotzreaktion auf die unnötige 0:1-Niederlage in der Vorwoche dafür, dass man jetzt auf Platz 3 angekommen und die Zahl 13 keine Unglückszahl ist.

Das 13. Spiel, zum 13. Male eine neue Aufstellung. Krankheiten und anderweitiges Fehlen sorgten dafür, dass die B-Jugend mit gerade einmal zwölf Spielern am Start war. Gleich vier C-Jugendliche waren nach dem 1:0-Sieg in Halle gestern mit dabei, lieferten allesamt ein hervorragendes Spiel, zwei von ihnen wurden mit Toren belohnt. Alle Spieler boten im besten Sinne das, was man eine geschlossene Mannschaftsleistung nennen kann, weil der gemeinsame Einsatz (Erfolg) eben ungleich bedeutsamer ist als der individuelle Spaß oder eine Ego-Tour beim Fußballspiel. Auch einer der Kranken war auf dem Feld, spielte als Rechtsverteidiger, rannte sich die Seele aus dem Leib und produzierte auf der Rückfahrt (deshalb) einen unplanmäßigen Halt. Bis auf die eine oder andere 'Leichtsinnigkeit' stand die Innenverteidigung mit Marigon und Paul sicher, was da durchkam, hielt Philipp fest. Die Außenverteidiger beschränkten sich nicht nur auf ihre Defensivaufgaben. Die C-Jugend im Mittelfeld sorgte für das spielerische Übergewicht unserer Mannschaft und den besten Stürmer hatte in diesem Spiel auch TuS 1860.

Gleich die ersten Minuten zeigten ein gegenüber dem Heimspiel gegen Thale/Westerhausen spielerisch stark verbessertes Team. Die ersten Zweikämpfe wurden gewonnen, manchmal wurde schneller kombiniert als der Gegner zugucken konnte und gleich die zweite Torchance nutzte Maximilian, verwandelte per Dropkick unhaltbar ins untere linke Eck. Davor hatte schon Lukas L. den Führungstreffer nur knapp verpasst. Überhaupt: Lukas lieferte sein bestes Spiel in dieser Saison, war eigentlich von seinen (wechselnden) Gegenspielern im ganzen Spiel nicht zu bremsen. Ein Alleingang durch vier Wernigeröder hindurch: 2:0. Damit war keineswegs alles gelaufen. Das zeigte schon die nächste Szene: Ein langer Ball auf die rechte Seite, in der Mitte klappten die Absprachen nicht, der Stürmer setzte sich gegen Konsti durch und versenkte die Kugel unhaltbar im Netz - nur noch 2:1.

 

Die Reaktion auf den Anschlusstreffer war aber bezeichnend für's ganze Spiel, in dem schlussendlich die technisch bessere Mannschaft verdient gewann. Lukas wurde wieder ins Spiel gebracht, behandelte wieder einmal drei Gegenspieler im Strafraum als wären sie Slalomstangen - und schwupps stand's 3:1. Fast mit dem Halbzeitpfiff schoss Samuel aus 14 Metern zentral vor dem Tor das 4:1 und krönte damit seine Leistung auf der 6er-Position.

 

Eine clevere Umstellung von Trainer Nico Haegebarth sorgte dafür, dass trotz kämpferischer Gegenwehr der Heimmannschaft in der 2. Hälfte nichts mehr anbrennen konnte. Florian kam auf die Linksverteidigerposition und spielte so, als würde er schon viele Jahre mit den anderen Jungs zusammenspielen. Konsti rückte für den ebenfalls engagierten Kashi auf die Rechtsaußenposition und inszenierte von dort aus manch gelungenen Ball auf die Sturmkollegen. Allerdings: Dreimal hatte TuS 1860 das Glück des Tüchtigen: Unmittelbar nach der Pause konnte die Verteidigung einen Ball, der zuvor entlang der Torlinie "gelaufen" war, nur mit Mühe aus dem Fünfmeterraum schlagen. Nach einem Stockfehler in der Verteidigung trafen die Gastgeber die Latte und einmal versagten einem Stürmer aus sechs Metern die Nerven und er schoss die Kugel knapp über's Tor. Und doch war TuS 1860 auch in der 2. Hälfte die bessere Mannschaft. Eine Freistoßvorlage von Paul verlängerte Jan mit dem Rücken auf Ahmed und der semmelte den Ball an die Latte.

 

                            Dennis Stark fotografierte Ahmeds Lattenkracher.

 

Auch Lukas hätte durchaus noch ein drittes Tor schießen können. Aber am Ende blieben ein 4:1-Sieg und drei Auswärtspunkte zu notieren, was man unter den "obwaltenden Umständen" so nicht erwarten durfte.

 

Es war ein Tag der "TuS 1860-internen Mannschaftssolidarität": C1-Trainer Mario Ebert engagierte sich als Cotrainer und war über die Topleistung seiner/aller "Zöglinge" ebenso begeistert wie D1-Trainer Bernd Cotte, der zusammen mit Dennis und Friedrich nach dem 6:1-Sieg der D1 in Quedlinburg noch einen Abstecher nach Wernigerode machte und so den "doppelten Dreier" für TuS 1860 im Harz als verspätetes Geburtstagsgeschenk mit nach Hause nehmen durfte. Herzlichen Glückwunsch allen Beteiligten.

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