... bei Lok Aschersleben, das schon im Hinspiel beim 0:10 keine Chance hatte. Das sah aber in den ersten Spielminuten heute ganz anders aus. Denn anfangs waren unsere Abwehrspieler mit den Gedanken irgendwo, nur nicht auf dem Platz.
Schon nach dreißig Sekunden musste Basti klären, als der Lok-Linksaußen sich effektvoll durchspielte, dann aber 8 Meter freistehend links versetzt vom Tor nicht die Nerven hatte, die Kugel am TuS-Torhüter vorbeizubringen. Immerhin (aus der Sicht der Gastgeber): Es gab Eckball, der rauschte am vorderen Pfosten an allen vorbei und am hinteren Eck des Fünfmeterraumes waren sich Benny und Paul nicht einig, ein gegnerischer Spieler ging dazwischen und es stand aus unserer Sicht 0.1.
Es dauerte etwas, bis TuS 1860 in Fahrt kamen. Doch dann machten unsere Mittelfeldspieler klar, dass nur TuS 1860 an diesem Tag den Platz als Sieger verlassen konnte. Und dass mit einer fast durchweg überzeugenden spielerischen und kämpferischen Leistung. Konstantin versenkte links 7 Meter versetzt vom Tor den Ball in die lange Ecke, nachdem Lok zuvor einen "Hochschuss" nicht wegspielen konnte und Lleschi und andere energisch nachgesetzt hatten. Das 2:1 ging auch auf die Kappe von Konstantin, denn er dribbelte sich auf der linken Seite durch und brachte eine Traumflanke vor's Gehäuse, die über den Torwart hinweg flog und auf dem Kopf von Maximilian landete, der keine Mühe hatte, den Führungstreffer für TuS 1860 zu erzielen. Keine Mühe hatte Maximilian auch bei einem Alleingang durch sechs Lok-Spieler hindurch: 3:1, eines der schönsten Tore in diesem Jahr. Und Leonard machte es wie Konstantin: Auch er erzielte nach schöner Vorlage von Jan sein erstes Saisontor zum 4:1-Halbzeitstand; ein Flachschuss von der Strafraumgrenze, platziert dortin, nämlich unten ins Eck, wo der gute Torwart der Gastgeber keine Chance hatte. Paul (mit einem Freistoß aus 20 Metern) und Andreas (mit einem Rechtsschuss aus 12 Metern) trafen noch Pfosten und Latte - in einer Halbzeit, die trotz oder wegen der denkbar kurzfristigen Abmeldungen und anderweitiger Ausfälle zu dem Besten gehört, was die Mannschaft von Nico Haegebarth in dieser Saison gezeigt hat.
In der 2. Hälfte wurde das Ergebnis vor allem verwaltet. Man hatte aber das Gefühl, dass TuS 1860 jederzeit ein Tor schießen konnte, wenn es vom Gegner etwas mehr herausgefordert worden wäre. Andreas machte schließlich aus sieben Metern das 5:1. Sein Schuss schlug hoch oben unter der Latte ein.
Der Anschlusstreffer zum 2:5 war kurios. Jan hatte sich von hinten links zur Mitte per Doppelpass durchgespielt, der Raum zum Tor war offen, da die Abwehrspieler von Lok zu weit aufgerückt waren. Doch Jan verstolperte die Chance, ein Lok-Spieler nahm die Kugel, umkurvte im Alleingang unsere Hintermannschaft und schob lässig zum 2:5 ein. Das kann ich auch, dachte sich Lleshi, der nach schönem Pass in die Spitze über Paul und Maximilian allein vorm Torwart stand und sich diese Gelegenheit zum 2:6 nicht mehr nehmen ließ. Willy, noch ein C-Jugendlicher, hätte ebenfalls einen Tor-Einstand gegeben, doch sein Flachschuss traf nur den rechten Pfosten. Am Ende ging's dann 3:6 aus, weil Nick, in der D-Jugend ein "Neustadttiger" wie einst Lothar Emmerich bei der WM in England 1966, den Ball fast von der Seitenauslinie mit dem linken Fuß oben ins Dreick knallte.