Der Pape-Cup ist nicht nur so etwas wie die inoffizielle Deutsche Hallenmeisterschaft für C-Junioren. Er ist auch ein Blick in die Zukunft, weil hier einige der Stars von morgen am Start sind, die womöglich bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland 2018 oder in Katar 2022 das Trikot der deutschen Nationalmannschaften tragen werden. Das zweitägige Turnier in der traditionsreichen Hermann-Gieseler-Halle, organisiert vom 1. FC Magdeburg, hat sich als ein besonderes sportliches Highlight zu Beginn des Sportjahres in der Sportstadt Magdeburg etabliert – und zwar dank der Unterstützung der Sponsoren und vieler fleißiger Helfer.

Es ist gute Tradition, dass neben dem FCM zwei Mannschaften aus der Region die Chance haben, sich im illustren Teilnehmerfeld mit dem Bundesliga-Nachwuchs und diesmal auch Gästen aus der Schweiz vom FC Winterthur zu messen. Diesmal hatten sich mit dem MSV Börde der Tabellenvierte und unser Team, der Tabellenzweite der Landesliga 1, qualifiziert. Beide Mannschaften hatten aber keine Chance, Platz 4 und damit die Platzierungsspiele am morgigen Tag zu erreichen. Beide Mannschaften verloren jeweils zwei Spiele klar und deutlich, zeigten aber in den beiden anderen Begegnungen, dass sie mit Mannschaften mithalten können, die sich aus Vertragsfußballspielern bzw. Landesauswahl- oder sogar Nationalspielern zusammensetzen und die allesamt unter professionellen Bedingungen trainieren.

TuS 1860 Neustadt lieferte gleich im ersten Spiel gegen Schalke 04 seine Topleistung ab, konnte bis zur Hälfte der Spielzeit ein 0:0 halten. Philipp bekam mindestens eine Hand an jeden Ball, der auf sein Tor ging, Max und Maximilian standen sehr sicher in der Deckung, auch gegen technisch versierte und körperlich deutlich überlegene Gegenspieler. Und Lukas D. war anfangs eigentlich überall - und in diesem Turnier der beste Spieler des TuS 1860. Lukas L. und Tim hattten sogar dreimal die Chance, TuS 1860 in Führung zu bringen. Dann war „Schluss mit lustig“ – Schalke ging 3:0 in Führung, bevor Lukas L, genau in der Schlusssekunde der hoch verdiente Ehrentreffer gelang. Das blieb das einzige Tor in den vier Spielen gegen Bundesliga-Nachwuchs.
Gegen Arminia Bielefeld war TuS 1860 beim 0:8 chancenlos, ebenso gegen den 1. FC Nürnberg, der 7:0 gewann. Besser lief es, vor allem auch Dank Torwart Philipp, gegen Eintracht Frankfurt. Owohl TuS 1860 0:3 verlor, hatte das Team in der Schlussphase mehrfach die Chance, den einen oder anderen Treffer zu erzielen.

Der MSV Börde hatte die ganz prominenten Namen in der Gruppe und musste gleich gegen den Nachwuchs des Rekordmeisters Bayern München ran, verlor mit 0:8. Gegen Bayer Leverkusen hielt der MSV sehr gut mit, gestützt auf eine herausragende Leistung von Torhüter Max Räcke, der mehrfach hundertprozentige Chancen der „Werkskicker“ zunichte machte. Dominik Banse konnte zwischenzeitlich sogar das 1:1 erzielen. Erst in den Schlussminuten führten zwei Abwehrfehler zum 3:1-Sieg von Bayer Leverkusen. Gegen den VfL Wolfsburg war der MSV dann beim 0:9 chancenlos. Dagegen gelang es den Börde-Kickern gegen Borussia Mönchengladbach, immerhin einen der Viertelfinalisten, beim 0:2, die Niederlage in Grenzen zu halten. Dominik Banse hätte kurz vor Schluss beinahe seinen zweiten Treffer erzielt, doch bei seinem Schuss war die Latte „im Weg“.

Dem 1. FC Magdeburg gelang dann am Nachmittag vor ca. 1.000 Zuschauern sogar der Einzug ins Viertelfinale. Im Eröffnungsspiel war man dem Titelverteidiger 1. FC Köln in einem guten Spiel noch knapp unterlegen (0:2). Im 2. Spiel lief es noch besser: Gegen den FC Winterthur gelang ein deutlicher 4:0-Sieg. Und auch gegen den FC St. Pauli war der FCM am Ende vorne, diesmal mit 2:1. Durch ein 1:0 im hart umkämpften „Ostduell“ gegen Hansa Rostock war der FCM dann unter den besten acht Mannschaften des Turniers, die morgen den Pape-Cup unter sich ausmachen. Neben dem 1. FC Magdeburg haben Eintracht Frankfurt, Bayern München, Borussia Mönchengladbach, 1. FC Nürnberg, Hertha BSC Berlin und Hannover 96 und der 1. FC Köln für das Viertelfinale qualifiziert.

Nicht nur bei den Viertelfinal-, sondern auch bei allen anderen Platzierungsspielen gab es dann am 2. Tag – wie bereits in der Vorrunde geschehen – Spiele voller Rasanz, technischer Finesse und – bei allem Einsatz – auch Fairness. Ein besonderer Dank geht an Andreas Becker, Marco Uhlmann, Tobias Menzel und Felix-Benjamin Schwermer, die als Schiedsrichter alles im Griff hatten.

Fotos: Dennis Stark