Am Anfang war doch deutlich, dass einige gestern den European Song Contest verfolgt hatten. Folgen waren ein wenig Schlafmützigkeit beim Verwerten hochkarätiger Torchancen. Die Gäste, die durchaus noch in Abstiegsgefahr sind, hatten diesmal ihren besten Spieler des Hinspiels und der Hallenturniere nicht dabei, waren aber vom Trainer gut eingestellt worden und hatten vor allem einen guten Torwart zwischen den Pfosten. TuS 1860 hatte das Spiel eigentlich gut im Griff, doch im Mittelfeld fehlte die nötige Präzision beim Pass auf die beiden Spitzen Lukas L. und Tim, die wiederum gelegentlich den besser postierten Mitspieler ignorierten.

 

Aber 80% Ballbesitz müssen zwangsläufig zu Torchancen führen. TuS 1860 rannte an und hatte viele davon. In diesem Spiel wurden insgesamt elf Großchancen vergeben. Aber die Keeper des HSC machte zudem einen guten Job; er hielt sein Team im Spiel, die Abwehrspieler hielten engagiert dagegen, sodass es zwanzig Minuten brauchte, bis Lukas aus zehn Metern mit links ins lange Eck traf. Sönke tat es ihm gleich; er zog den Ball mit links ins selbe Eck. Ebenfalls unhaltbar. Bis zur Halbzeit hätte TuS 1860 noch nachlegen können, doch stattdessen fiel ein Tor für Haldensleben. Trotz Überzahl konnten die Gäste im Nachschuss vollenden. Ein völlig unnötiger Treffer, denn Philipp hatte den ersten Schuss klären können, doch der Abpraller landete wieder beim HSC-Stürmer, der bedrängt von drei TuS-Abwehrspielern keine Mühe hatte, sein Tor zu machen.

 

Zur Halbzeit motivierten Mario Ebert und Jürgen Hönger das Team, das allerdings auch in der 2. Hälfte zunächst nicht den Drive an den Tag legte, den Stefan Raab gestern beim schon heute legendären Einstieg gestern in den ESC hatte. Aber die drei Punkte waren zu keinem Zeitpunkt des Spiels ernsthaft in Gefahr. Und spätestens als Tim eine Flanke von Sönke zum 3:1 ins Tor verlängerte, war klar, wer hier als Sieger vom Platz gehen würde. Schon zuvor hatten Tim und Maximilian das Kunststück fertiggebracht, den Ball aus einem Meter nicht im Tor unterzubringen. Drei weitere Treffer, bei denen die Flanken bzw. Pässe in die Spitze präzise gespielt wurden und  vor allem Lukas L. seine überlegene Schnelligkeit ausspielte, produzierten den 6:1-Endstand. Dieser gibt den Spielverlauf nur unzureichend wieder. Das Tor zum 4:1, das Lukas L. auf tolle Vorlage von Tim erzielte und das in der Vorbereitung und Abschlusshandlung beide Torjäger mal gemeinsam und effizient in Aktion zeigte, war das 100. Tor in dieser herausragenden Saison und wurde besonders gefeiert. Die Einwechsler Konstantin, Gazi, Tom und Raffael fügten sich sehr gut ein und sorgten dafür, das der HSC keine Chance hatte, das Ergebnis noch zu seinen Gunsten zu verbessern. Lukas D. war heute der beste Mann auf dem Platz, der immer wieder Löcher stopfte, fast jeden Zweikampf gewann, im Spielaufbau gute Pässe spielte und auch vorne Torgefährlichkeit entwickelte.

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