Irgendwann in der 2. Hälfte dachte ich an ein Spiel vor zwei Jahren. Nach guten Leistungen und begünstigt durch eine gute Auslosung hatte es die D-Jugend bis ins Landespokalfinale geschafft, war dann aber zuhause 1:10 gegen den FCM untergegangen.
Heute konnte man beim TuS 1860 ein ähnliches Spiel wie damals sehen - gegen einen ähnlich überlegenen Gegner, bei dem einige der Akteure von 1:10 auf beiden Seiten wieder dabei waren. Das Wetter war noch besser. Geschätzt (mindestens) 150 Zuschauer sieht man höchst selten bei einem C-Jugend-Spiel. Das hat damit zu tun, dass Block U die Talenteliga-Mannschaft des FCM "adoptiert" hat und nach der beeindruckenden Fanperformance beim Papecup auch das "Auswärtsspiel" bei TuS 1860 zum FCM-Heimspiel machte. Dieses Spiel war nach 14 Minuten entschieden. Denn jeweils nach Angriffen über die linke Seite fielen drei Tore, die durchaus vermeidbar waren. Der FCM hätte allerdings gleich in der 1. Spielminute in Führung gehen können, doch die Stürmer verpassten eine scharfe Hereingabe von der rechten Seite. Dann - in solchen Spielen muss man die wenigen Chancen nutzen, die man bekommt - eine Ecke für TuS 1860, die durch den Fünfmeterraum segelt, an Freund und Feind vorbei, aber mit der Chance für unser Team, von der Ecke des Fünfers auf's Tor zu schießen. Doch nix war's mit dem Führungstreffer. Viel besser machte es der Club, der den "Begleitservice" bzw. Stockfehler der TuS 1860-Verteidiger für drei schnelle Tore nutzte und das Spiel dadurch frühzeitig entschied.
Der eine oder andere Zuschauer ging jetzt ein Bier oder eine Bratwurst holen. Was solche Spiele aber interessant macht, ist nicht das absehbare Ende, sondern die Art und Weise, wie man sich in einem solchen Spiel verhält, das ab einem bestimmten Zeitpunkt schnell entschieden ist. Die Körpersprache von dem einen oder anderen war "unterirdisch", signalisierte Zweikampfangst/-frust mehr als Zweikampflust. Dass es nicht zweistellig wurde, war Philipp im Tor zu danken und der Umstellung, die Maximilian in die Innenverteidigung beorderte, wo er zusammen mit Samuel oft das Schlimmste verhinderte. Schadensbegrenzung. Damit waren die "Ambitionen", in Richtung gegnerisches Tor etwas mehr zu unternehmen, erstmal ad acta gelegt. Vorne mühten sich Willi, Simaon und Rafael zwar, doch immer allein auf weiter Flur und gegen mindestens zwei Gegenspieler. Bis zur Halbzeit gelang dem Club aber auch nur noch ein Tor. Beim TuS 1860 fielen Jonas, dann Florian und zeitig in Hälfte 2 auch Samuel verletzungsbedingt aus.
Trotzdem war's ein faires Spiel - die Zweikampfführung von körperlich enorm überlegenen FCM-Spielern ist eben eine ganz andere als in einem Verbandsligateam mit begrenztem Trainingsaufwand. Der Verlauf des Spiels, bei dem der FCM zu erfolgreichen Torabschlüssen oft geradezu eingeladen hatte, und das Verletzungspech sollten aber den bis dato guten Saisonverlauf nicht überdecken; durch den Ausfall von Tom und Sönke war das Team schon genug belastet - und schon am Sonntag geht's gegen Thalheim (ohne 5?) um die Revanche für ein verschaukeltes Hinspiel. Das Team sollte sich an die (nicht gar so vielen) positiven Szenen aus dem FCM-Spiel erinnern, z.B. den Treffer von Raffael zum 1:4 oder einige Paraden von Philipp gegen mutterseelenallein vor ihm auftauchende FCM-Stürmer. Dann klappt's auch wieder mit einem Heimsieg.