Die Abwehr stand etwas besser als sonst, das Mittelfeld lief etwas mehr als zuletzt und die Stürmer hatten neu verinnerlicht, dass bei ihnen die Abwehr und der nächste, ggf. erfolgreiche Angriffszug beginnt. Und vor allem: Torwart Basti machte ein sehr gutes Spiel. Das alles reichte aus, um gegen den MSV Preussen die mehr als unglückliche und unverdiente Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen.
Am Anfang war Sommerfußball. Etwas lustlos und zusammenhanglos, dabei oft mit langen Bällen in Räume, in denen keiner stand oder keiner hinsprinten konnte, spielten beiden Mannschaften ihre Angriffe, die den Abwehrreihen, auch der urlaubsbedingt neuformierten TuS 1860-Defensive, überhaupt keine Probleme bereiteten. Besonders Andreas war aber bemüht, seine Torflaute zu beenden und hatte auch einige Gelegenheiten dazu. Die beste verzog er etwas zehn Meter rechts versetzt vom Tor. Aber gerade diese Szene hatte er sich wohl gemerkt. Denn eine vergleichbare Chance nutzte er zu Beginn der 2. Hälfte zum 1:0 für TuS 1860. Davor hatte allerdings Preussen nach dem besten Spielzug der Begegnung eine 100-prozentige Chance, den Führungstreffer zu erzielen. Nach schönem Doppelpass und Dribbling über die rechte Angriffsseite traf der anschließende Schuss aus acht Metern Richtung leeres Tor allerdings Jan, der diesmal als Innenverteidiger aufgeboten wurde und im allerletzten Moment klären konnte. Eine zweite gute Chance der Gäste, ein Drehschuss aus neun Metern nach einem Freistoß über die Abwehr hinweg, konnte Basti klären.
Den (virtuellen) Wettkampf um die bessere Halbzeitansprache gewann klar der TuS 1860-Trainer. Denn sein Team bestimmte die Anfangsphase der 2. Hälfte deutlich, in der Andreas gleich wieder bewies, was er so alles drauf hat. Seinen Flachschuss von halbrechts ins lange Eck konnte der gute Preussen-Keeper nicht halten. 1:0 für TuS 1860 in der 41. Spielminute. Es dauerte etwas, bis die Preussen sich davon erholen konnten. Doch dann hatten sie die eine oder andere Ausgleichschance, weil unsere Abwehr manchmal die letzte Konsequenz im Zweikampf vermissen ließ. Ansonsten war aber die Defensive sattelfest. Julien-René Franke aus der C2 half übrigens in Hälfte 2 aus und machte als Linksverteidiger seine Sache gut. Was den Preussen misslang, gelang den "Tigers". Tim, der schon zuvor Torchancen liegengelassen hatte, trotzdem unverdrossen weitergefightet hatte und zwischendurch "sogar" den Mitspieler suchte, setzte sich im Strafraum gekonnt durch und zirkelte den Ball aus der Drehung an den rechten Innenpfosten, von wo er ins Tor sprang. Danach rettete Basti mit toller Parade gegen einen frei vor ihm auftauchenden Preussen-Stürmer. Und später nochmal im Anschluss ein eine Ecke. Der Anschlusstreffer war dann jederzeit verdient und fiel zum Glück zu spät - ein Schuss hoch ins Eck aus 20 Metern. Mehr war für die Preussen heute nicht drin. Der Sieg von TuS 1860 war knapp, aber verdient. Ein gutes Omen für das Stadtpokalfinale. Zuvor geht's noch nach Aschersleben. Ein Sieg dort ... und es könnte noch ein 4. Platz in der Abschlustabelle rausspringen.