Man möge ja glauben, dass 6 geschossene Tore reichen könnten, um eine Partie für sich entscheiden zu können. Aber wenn man den Volkswagen-Werbeslogan „ So fair war Sport noch nie“ befolgt und großzügige Geschenke an die Gäste verteilt, braucht man sich nach hinten hin nicht über 2 verlorene Punkte wundern. Der Kader entsprach dem aus der Vorwoche – lediglich Jason begann als rechter Verteidiger, da Vincent unentschuldigt fehlte.

Gegen einen körperlich starken Gegner ging es recht flott los. Bereits in der zweiten Minute hatten wir unsere erste Großchance. Leider war für unseren Max in dieser Situation beim Abschluss der Winkel zu klein, so dass der Ball knapp am Tor vorbei flog. In der 6. Minute dann doch das 1:0 für unsere Tiger. Einen Abstoß vom Gegner konnte Leo abfangen und den Ball auf Jan weiterleiten. Dieser ließ den Ball für Max prallen, der zum Führungstreffer einschob. Ein sehr schön vorgetragener Spielzug. In der 13. Minute kassierten wir dann den 1:1 Ausgleichstreffer. Nach einem Freistoß an der Mittellinie für uns, fuhren die Gäste einen schnellen Konter, überliefen unsere beiden Verteidiger und glichen folgerichtig aus. Quasi mit dem direkten Wiederanstoß gelang uns der 2:1 Führungstreffer, nachdem Dima seinen Gegenspieler umspielte, in den Strafraum zog, den Ball zurücklegte auf unseren Kapitän Leo und dieser flach ins lange Eck einschob. Das 3:1 war wieder ein Tor aus der Rubrik „Kurioses“. Ein Torschuss der Tiger, kullerte Richtung Börde-Tor, wurde mehr oder weniger auf der Linie vom Torhüter noch festgehalten und trotzdem kam der Pfiff vom Schiri. Wir verbuchen das mal als Glück, denn meiner Meinung nach war der Ball nicht im vollen Umfang über der Linie und ein Protest der Gäste (welcher fairerweise ausblieb) wäre durchaus legitim gewesen. Unsere Führung konnten wir dann noch zum 4:1 ausbauen. Jan setzte den ballbesitzenden Gäste-Verteidiger unter Druck und konnte den Ball erobern. Dima startete diagonal und bekam den Ball auf den Fuß genau von Jan zugespielt, so dass der Abschluss nur noch Formsache war.

Tja und dann kommen wir auch schon zu den gruseligsten 8 Minuten des Spiels. Aus dem Nichts bekamen wir in Minute 23 das 4:2 und damit nicht genug: Melvin hatte den Ball völlig unbedrängt in der eigenen Hälfte. Als der Gegenspieler auf ihn zukam, passte er die Linie runter zu Tobi. Der Stürmer der Gäste setzte nach und zwang Tobi zum Rückpass zu Emi. Leider sollte dieser Pass völlig verhungern, so dass der Stürmer noch vor Emi an den Ball kam und ins leere Tor zum 4:3 einschob. Dann folgte noch das 4:4 nach einer Ecke. Die Pille flog und flog und flog und senkte sich am langen Pfosten herunter, wo Dima mit seinem Gegenspieler stand. Freund und Feind duckten und drehten sich weg, so auch Dima, der den Ball dann an den Rücken bekam und unfreiwillig den Ausgleich erzielte. Es hätte noch schlimmer können, denn nur Sekunden vor dem Halbzeitpfiff provozierte Dima einen Strafstoß für den Gegner, der mehr als unnötig war. Zum Glück konnte Emi den schwach geschossenen Strafstoß entschärfen und den 4:4 Halbzeitstand wahren. Und trotzdem: wenn man mir eine Tischkante gegeben hätte, ich hätte reingebissen. Es fehlten einem die Worte, wie man eine derart klare Führung so leichtfertig vergeben konnte.

Hoffnung keimte direkt nach Wiederanpfiff auf! Im ersten Angriff traf Dima nach Doppelpasskombination mit Leo zum 5:4. Als wir dann sogar auf 6:4 erhöhen konnten, war die Welt kurzzeitig wieder in Ordnung. Leo verlängerte einen Abwurf von Emi in den Lauf von Max. Dieser ließ zwei Leute stehen und überwand den Torhüter. Eine Direktabnahme von Jan nach einer Ecke sollte das letzte eigene Highlight des Spiels sein. In der 56. Minute kam der nächste Fauxpas der Tiger: bei einem Gäste-Konter war Marcel als letzter Mann zu langsam und auch Melvin konnte den Stürmer nicht ausreichend bedrängen und so stand es auf einmal 6:5. Immer noch alles im grünen Bereich soweit. Aber wenn dann in der 58. Minute ein Abstoß direkt auf dem Fuß des Gegners landet und dieser mit einem Strich die Pille ins obere Eck ballert und den 6:6 Ausgleichstreffer markiert, kann man da draußen wahnsinnig werden.

Am Ende doch leistungsgerecht trennen sich die Teams 6:6 und haben damit allen angereisten Fans eine unterhaltsame und vor allem torreiche Partie geboten. Im Ergebnis haben wir zwei Punkte liegen lassen, als dass wir einen gewonnen hätten. Über weite Strecken waren wir die klar bessere Mannschaft und hatten den Gegner im Griff. Aber bei der Zahl an individuellen Fehlern brauch man sich über die Punkteteilung nicht zu wundern. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass man bei einer 4:1 Führung und klarer Überlegenheit nicht zwingend mit 5 Mann angreifen muss und hinten Mann-gegen-Mann spielt. Einfach mal das Tempo rausnehmen, hinten dicht machen und den Gegner über die Zeit hinweg hinten rauslocken. Und DANN kann man immer noch mit Kontern einzelne Nadelstiche setzen. Es sei noch kurz auf die sehr überzeugende Schiedsrichterleistung eingegangen, denn selten ist eine Partie so souverän und kompetent gepfiffen worden. Daher Respekt an den jungen Unparteiischen!

Nächstes Wochenende wartet der Aufbau Empor Ost auf uns. Dort werden wir an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und hoffentlich den nächsten Dreier einfahren.

Das Team im Überblick:

Emi – Melvin, Tobias (Marcel), Jason – Dima (2; 1 ET), Leo (1), Jan (1) – Max (2)/ (Marc).

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