Heute war für Techniker.
Nimmt man lediglich die aktuelle Tabellensituation der Stadtliga und Stadtklasse, waren wir beim Qualifikationsturnier zu den Hallenstadtmeisterschaften krasser Außenseiter. Aber, wie das nun mal so ist, sollte alles anders kommen...
Unsere Gruppengegner waren Ottersleben (2003er Jahrgang), MSV Börde (2003) und Arminia II (2004).
Zunächst ging es gegen den MSV Börde. Der gute Keeper von Börde war stets auf dem Posten oder wir waren im Pech (Pfostenschuss nach Freistoss von Chris). Dann kam Phillips erster Streich. Von der rechten Seite auf Höhe der Ecke flankte der gut aufgelegte Carlo auf links und Phillip vollendete von der Grundlinie Volley unhaltbar ins Tor. 1:0. Gegen Ende des Spiels kam Börde, die wir die kompletten 12 Minuten unter Kontrolle hatten, einmal vor unser Tor und erzielten den 1:1 Endstand. Schon mit diesem Punkt hatte ich nicht gerechnet.
In unserem 2. Spiel ging es gegen die gleichaltrigen von Arminia II. Gegen sie hatten wir in der Hinserie 4:4 gespielt. Die Jungs hatten eine sehr gute Technik. Wir hielten zunächst mit Einsatzwillen dagegen. Ein Aufsetzer ging über Leon, der ein tolles Turnier spielte, hinweg, der sich strecken konnte, wie er wollte, und es stand 0:1. Dadurch ließen wir uns aber nicht aus der Ruhe bringen. Dann ein Freistoss für uns aus 10 Metern. Chris und Lukas saßen auf der Bank. Also musste Phillip ran. Daniel legte den Ball kurz vor und Phillip drosch den Ball mit rechts durch die Mauer in den linken Dreiangel. Wahnsinn! 1:1. Jetzt spielten wir, wie befreit. Daniel, super Turnier, hatte einige Male die Möglichkeit zu erhöhen, aber es war Chris, der in seiner unnachahmlichen Manier den 2:1 Führungstreffer erzielte. Es war dann Phillip vorbehalten, den 3:1 Endstand zu erzielen, indem er stark nachsetzte und den Ball platziert ins linke Eck schoss. Tim, Marvin und René hatten hinten dichtgemacht, lösten Situationen spielerisch und machten hier ihr bestes Spiel.
Dieses Ergebnis war ein Achtungszeichen und hatte uns die Tür zum Finale weit aufgestoßen. Das letzte Spiel musste nun entscheiden, denn wir waren mit Ottersleben punktgleich, hatten aber ein Tor mehr geschossen. Es reichte also ein Unentschieden.
Vor dem Turnier hatte ich in der Kabine zu meinen Jungs gesagt, dass wir gegen Ottersleben um den Einzug ins Finale spielen, was scherzhaft gemeint war, aber die Jungs wohl anders verstanden. Gute Jungs halt!
Das Finale. Ottersleben belagerte das Tor und schoss nach 3 Minuten die verdiente Führung. Ständig wurde bei unseren Vorstößen der Ball abgefangen, was aufgrund der Größe der Gegenspieler nicht weiter schwer war. Dann zur Mitte der Partie ein Freistoss für uns. Wieder aus 10 Metern. Phillip hatte ja bereits geübt… Carlo legte auf, Phillip diesmal mit links, Ball über die Mauer, Innenpfosten, Dreiangel – 1:1. Unglaublich und nicht für möglich gehalten! Zu diesem Zeitpunkt waren wir weiter.
Jetzt war es ein offener Schlagabtausch. Wir hatten etliche Konter, die aber leider alle abgefangen wurden. Und so kam es, wie es kommen musste. Eine Minute vor Schluss schoss Ottersleben, unhaltbar für Leon, zum 1:2 Endstand ein.
Danach flossen einige Tränchen, was aber völlig unnötig war, wenn auch verständlich, denn alle haben sich reingekniet, gekämpft und tollen ansehnlichen Fußball gespielt. Es war herrlich euch zuzusehen. Es gibt keinen Grund traurig zu sein. Ihr wart einsame Spitze und der Trainer von Ottersleben hat mir gegenüber euch ein großes Kompliment ausgesprochen und sich den Schweiß von der Stirn gewischt. Ihr könnt euch als gefühlte Sieger sehen.
Nicht auszudenken, wenn Jakob Zeit gehabt hätte. Nach dem Turnierverlauf wäre alles möglich gewesen.
Platz Mannschaft Tore Pkt.
1. VfB Ottersleben I 5:3 7
2. TuS Neustadt MD II 5:4 4
3. MSV Börde MD I 4:5 2
4. Arminia MD II 4:6 2
Zum Schluss noch ein kleine Anekdote aus der Kabine nach dem ersten Spiel. Phillip, der heute wieder mal dran war mit Kapitänsein, drücke mir die Binde mit den Worten in die Hand „Ich möchte, dass Leon diese trägt, denn er hatte sie noch nicht in dieser Saison“. Dies ist, da ich meinen Sohn kenne, die höchste Auszeichnung, die er vergeben kann. Bei allem Ehrgeiz im Kinderfußball, wenn man die Kinder da hat, dass die Mannschaftskameraden Teil eines Selbst sind, kann ich als Vater und Trainer stolz auf mein Kind sein. Daniel hatte mir, was die Kapitänsbinde betrifft, in dieser Saison auch fast die Tränen in die Augen getrieben, indem er diese nicht als Gott gegeben, sondern diese stolz als Ehre und Auszeichnung betrachtete und sich bei mir für das Vertrauen bedankte. Großen Szenen, ihr Beide!
Jetzt wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt gesund, und liebe Eltern, seid so stolz auf eure Jungs, wie ich es bin, denn sie haben sich in der neuen Spielzeit viel Respekt verschafft.
Diese Tiger schafften fast die Sensation: Leon M., Marvin, Tim, René, Lukas, Chris (1), Carlo, Phillip (4) und Daniel