Das war ein Brett!
Chancenlos mussten wir uns heute AEO ergeben. 1:8.
Dabei fing alles so gut an. Die ersten Minuten sah es danach aus, auch die Zuschauer draußen staunten, als wäre dies eine Partie auf Augenhöhe. Doch leider hatte heute unser Torhüter einen gebrauchten Tag. Ohne das AEO etwas dafür konnte, stand es 4:0 für sie. An dieser Stelle sei betont, dass ich die guten Kombinationen und die klasse Spielübersicht des Gegners im Verlaufe des Spiels nicht schmälern möchte. Wenn aber der eigene Torwart den Abstoß 4x dem Gegner vor die Füße legt, dann können die Mitspieler so frei stehen, wie sie wollen. Selbst die Trainer auf der Gegenseite konnten sich über die Tore nicht richtig freuen, sondern sahen mich eher mitleidig an.
Leon wurde dann in der Halbzeit von seinem Leiden erlöst und Tim hütete in der zweiten Hälfte das Tor. Auch er kassierte 4 Tore, an denen er aber schuldlos war. Diese wurden durch das schöne Zusammenspiel von AEO und begünstigt durch unsere Fehler in der Abwehr erzielt.
Sie waren das bisher spielerisch beste Team, gegen das wir angetreten sind. Wir hatten dem nichts entgegenzusetzen. Die Stürmer hingen in der Luft und mussten sich die Bälle teils selbst aus der Abwehr holen. Den Altersvorsprung des Gegners von teilweisen 22 Monaten spürte man deutlich. In vielen Szenen hatten meine Jungs richtigen Respekt und zogen zurück oder trauten sich erst gar nicht Zweikämpfe anzunehmen. Hatten wir mal den Ball, wurde er uns einfach abgelaufen. Jakob war der einzige der physisch einigermaßen mithalten konnte. Ein Lattenschuss von Phillip war in der ersten Hälfte dann auch die beste Chance für uns.
Einen Ehrentreffer sollten wir dann doch noch erzielen. Phillip setzte sich in der eigenen Hälfte auf der linken Außenbahn gegen 2 Leute super durch, flankte auf die rechte Seite zu Chris, dessen Eingabe Carlo zum zwischenzeitlichen 1:7 verwertete. Das Tor war etwas glücklich, denn der Ball prallte vom Pfosten an den Rücken des Torhüters in Selbiges.
Nach dem Spiel gab es Wundenlecken. Dem Team konnte ich keinen Vorwurf machen, denn, auch wenn sie es in einigen Szenen andeuteten, wir kamen einfach nicht ins Spiel und wenn man schnell 0:4 hinten liegt, dann ist auch die Moral etwas im Eimer. Wir saßen nach dem Neunmeterschießen alle ruhig zusammen auf dem Feld. Zunächst gab ich meine Einschätzung vom Spiel ab und dann forderte ich jeden Spieler zu einer Selbstreflexion auf, welche erstaunlicherweise sehr pragmatisch und treffend war.
Sich selber realistisch einzuschätzen, sein Spiel zu hinterfragen, um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, ist eine prägende Erfahrung. Diese solltet ihr als positiven Aspekt aus dieser Saison mitnehmen.
Um eine weitere Erfahrung reicher: Leon M., Marvin, Lukas, René, Daniel, Jakob, Tim, Phillip, Carlo (1), Chris
Euer Trainer