In keinem Spiel wurde bisher so deutlich, was einzelne überdurchschnittlich talentierte Kinder, in diesem Fall Fabian, in einer F-Jugend bewirken können, und dass das Ergebnis, gerade im Kinderfußball, nicht immer etwas über den Spielverlauf aussagt bzw. über die Spielweise. Im gestrigen Fall sogar gar nichts.

Abends zuvor hatte ich noch mit dem Trainer der Fortunen gesprochen, denn seine Mannschaft hatte arge Verletzungssorgen. Er müsse entweder auf die halbe G-Jugend zurückgreifen bzw. das Spiel hätte verlegt (keine Zeit) oder aber auch abgesagt (keine Lust auf Punkte am grünen Tisch) werden müssen. Wir entschieden uns zugunsten der Kinder für das Spiel.

Über die gesamte Laufzeit des Spiels waren wir die spielbestimmende Mannschaft. Dies erkannten sowohl unsere Zuschauer, unter ihnen einige TuS Vereinsverantwortliche, als auch der Gast. Aber ein Spieler machte halt den Unterschied, denn er hatte gefühlte 95% Ballbesitz in seiner Mannschaft. Alleingänge bestimmten dann auch sein Spiel. Ab und zu setzte er gekonnt seine Mitspieler ein.

Unsere Mannschaft hatte so ziemlich alles umgesetzt, was wir ihr mit auf den Weg gegeben haben: Pässe, Dribblings, Zweikämpfe, Torchancen erarbeiten, etc. Klar kamen technische Fehler und Stellungsfehler hinzu. Aber hey, wir reden hier von 7-8 jährigen. Das passiert in jedem Spiel. Nur in jedem Spiel werden sie nicht so gnadenlos ausgenutzt. Fortuna kam mit ihrem 10er 5 mal vors Tor und schoss  4-mal rein. Obwohl wir knapp 30 Torschüsse hatten, trafen wir lediglich 2-mal und klärten darüber hinaus in der ersten Hälfte noch 2-mal für den bereits geschlagenen Gästekeeper auf der Linie. So what!

Das Tino und ich eine überdurchschnittlich gute 2004er Truppe trainieren, hat sich in der Stadt rumgesprochen. Dies bekommen wir nach fast jeder Partie, so auch gestern, ungefragt und anerkennend bestätigt. Darauf könnt ihr stolz sein! Nächstes Jahr wird euch einiges zugetraut, vorausgesetzt keiner bekommt Flusen im Kopf. Hier sagen wir aber: Ausbildung vor Platz an der Sonne, verschiedene Positionen erlernen statt Positionsidioten zu erschaffen, Passspiel statt Alleinunterhaltung. Ihr könnt alle Fußball spielen, zum Teil auch schon auf verschiedenen Positionen und die Last liegt eben nicht nur auf 1-2 Leuten. Das ihr auch mal einen hochkarätigen Mitspieler ersetzen könnt, ohne euch den Verlust anmerken zu lassen, habt ihr gegen Arminia II gezeigt.

Stellt euch also einfach vor, der 10er, Fabian, wäre gestern nicht dagewesen…

Danke, Erik, für deine Worte an unsere Jungs nach dem Spiel. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

Enttäuschte Tiger nach dem Spiel: Leon M., René, Marvin, Lukas, Carlo, Phillip, Jakob, Daniel, Chris (2), Tim